Diese schöne Geschichte beginnt mit einer schlechten Nachricht. Wegen der anhaltenden Pandemie konnte die Weihnachtsfeier der Altenhilfe der Frankfurter Rundschau auch in diesem Jahr nicht durchgeführt werden.
Üblicherweise kommen mehr als 200 Menschen in das Titus-Forum am Nordwestzentrum, trinken Kaffee, essen Kuchen und haben eine besinnliche Zeit mit tollem Unterhaltungsprogramm. Am Ende bekommen sie eine Tüte mit Leckereien für zu Hause.
Ulrike Soeffing, Vorstandsvorsitzende der Carls-Stiftung, wollte es dabei aber nicht bewenden lassen. Die Carls-Stiftung, von Soeffings Eltern Otto Wilhelm und Ursula Carls gegründet, fördert die Weihnachts- und Altenhilfe der Rundschau schon seit ihrer Gründung 1997. Damals brachten die Carls den Erlös des Verkaufs der Tipp-Ex- Unternehmensgruppe in die Stiftung ein.
Verbunden ist die Familie der Altenhilfe aber schon viel länger. Seit den 70er-Jahren unterstützt sie die Aktivitäten. „Meine Eltern waren sehr sozial eingestellt“, erinnert sich Ulrike Soeffing. Besonders alte Menschen wurden häufig von ihnen bedacht. „Sie wollten, dass es älteren Menschen gut geht.“
Mittlerweile spendet die Stiftung, die in Königstein im Taunus sitzt, jedes Jahr 10.000 Euro an die Altenhilfe. In diesem Jahr wollte Soeffing gern noch mehr als das tun. Und weil bei der Weihnachtsfeier immer nur ein kleiner Teil der 1100 Menschen, die von der Altenhilfe bedacht werden, eine Geschenktüte bekommt, wollte die Vorstandsvorsitzende gern allen eine Geschenktasche zukommen lassen.
„Die Verteilung von 1100 Taschen hätte nicht funktioniert“, sagt Hans-Dieter Klein, Vorstandsvorsitzender der FR-Altenhilfe. Also suchten beide nach einer anderen Möglichkeit, um den Menschen etwas Gutes zu tun. Am Ende kam ihnen die Idee zu Geschenkgutscheinen. Damit sollten sich die Beschenkten selbst im Supermarkt etwas aussuchen und kaufen können.
25 Euro ist jeder Gutschein wert. Somit nahm die Carls-Stiftung nochmals zusätzlich 27.500 Euro in die Hand. „Ich freue mich ungemein über die Aktion“, sagt Ulrike Soeffing.
Die Suche nach dem passenden Supermarkt sei dann noch eine kleine Odyssee gewesen, wie Hans-Dieter Klein berichtet. Erst verbrachte er Minuten in der Telefonwarteschlange, wurde dann vertröstet, und am Ende meldete sich doch niemand von der Supermarktkette, die in Nord und Süd unterteilt ist, bei ihm. Bei der Kette von Rewe klappte die Kontaktaufnahme dafür schnell und unkompliziert, weshalb die Altenhilfe-Klientinnen und -Klienten nun dort ihren Einkauf machen können.
Vor wenigen Tagen hatten die Beschenkten nun einen Umschlag der FR-Altenhilfe in ihren Briefkästen. Dort wird diesmal nicht nur verkündet, dass sie die Weihnachtsbeihilfe bekommen, sondern es lag auch eine Scheckkarte im Wert von 25 Euro bei, die sie nun ausgeben dürfen. Eine unverhoffte Weihnachtsüberraschung dank der Carls-Stiftung.
„Ich glaube, dass sich die Menschen in diesem schweren Jahr noch mal besonders über den Geschenkgutschein freuen werden. Wir danken der Carls-Stiftung sehr, dass sie dies möglich gemacht hat“, sagt Klein. Steven Miksch