„Wenn etwas kaputtgegangen ist, dann muss es lange so bleiben, wie es ist“, sagt Johann B. (Name geändert).
Für die Reparatur oder sogar den Ersatz etwa eines defekten Haushaltsgeräts fehlt dem 72 Jahre alten Mann das Geld – und nicht erst, seitdem er Rentner ist. „Wenn man wie ich von der Grundsicherung im Alter leben muss, dann mangelt es einfach an allem“, sagt er.
Dinge über den täglichen Bedarf zu kaufen, ist für ihn daher ein Luxus. Dass er seit sieben Jahren einen Betrag von der FR-Altenhilfe erhalte, helfe ihm sehr.
Seit mehr als 20 Jahren lebt Johann B. in Frankfurt. Geboren wurde er in München. Über seine Kindheit und Jugendzeit möchte er nicht gerne sprechen. Er sei ein Einzelkind gewesen, erzählt er. Eine Berufsausbildung habe er nicht gemacht. Nach der Schule hatte er gleich mit dem Geldverdienen begonnen, indem er eine Anstellung als Büroaushilfe annahm.
Dann kam Mitte der 1970er Jahre der große Einschnitt in seinem Leben, ein schwerer Autounfall. „Ich erlitt unter anderem viele Brüche in beiden Beinen und war danach arbeitsunfähig geworden“, sagt Johann B. Unter den Folgen des Unfalls leide er noch heute. Das Gehen falle ihm schwer, und er werde immer wieder von starken Schmerzen geplagt, berichtet der Senior.
Ein beruflicher Wiedereinstieg hat sich für B. in all den Jahren nicht mehr ergeben. Wegen der Schwere der Verletzungen habe er keine Wiedereingliederungsangebote erhalten. Bis zum Renteneintritt habe er deshalb von Hartz IV leben müssen.
Der 72-Jährige war verheiratet und lebt heute allein. Die Scheidung sei letztlich auch eine Folge des Unfalls gewesen, sagt B. Er habe zwei Kinder, „die beide mittlerweile erwachsen und versorgt sind“. Von ihnen erhalte er Besuch. Seine Tochter helfe ihm im Haushalt wegen seiner gesundheitlichen Beschwerden. Ein Hobby hat sich der 72-Jährige nie zugelegt.
Mit dem Geld von der FR-Altenhilfe musste bei B. in diesem Jahr nichts Defektes ausgetauscht werden. Es ging festlich bei ihm zu, denn er konnte sich etwas Besonderes zum Essen kaufen. Ein anderer Teil des Geldes soll für nötige Wäsche ausgegeben werden. Detlef Sundermann