Bild: Bernd Fickert

Gerne erzählt Oskar F. (Name geändert) über sich, besonders wie er sich darauf freue, erstmals von der Altenhilfe der Frankfurt Rundschau bedacht zu werden.

Die Zuwendung ist für ihn ein Fünkchen Glück in einem Leben, dass für ihn wenig Sonnenschein bereit hielt. Der 73 Jahre alte Mann erhält wegen seiner früh eingetretenen Arbeitsunfähigkeit eine kleine Rente, die mit Grundsicherung aufgestockt werden muss.

Oskar F. wurde in Wiesbaden geboren und wuchs dort mit einer Schwester auf. Nach der Volksschule machte er eine Lehre zum Industriekaufmann, danach fand er gleich eine Einstellung bei einem renommierten Sekthersteller.

„Dort habe ich im Büro und im Lager gearbeitet“, erzählt F. Er habe auch die Fuhren für die Abholer zusammengestellt. Es sei kein langweiliger Job gewesen.

F. heiratete. Mit Mitte 20 sei dann der Riss passiert, der sein ganzes Leben bis heute verändert habe – ohne Vorwarnung.
„Ich hatte einen schweren Autounfall und war infolgedessen mehr als ein Jahr im Krankenhaus“, sagt F. nachdenklich.

Zu den Verletzungen zählten komplizierte Knochenbrüche an den Beinen, die ihm immer noch zu schaffen machen. „Ob damals von den Ärzten doch was falsch gemacht worden ist?“, fragt er skeptisch.

Nach allen Rehamaßnahmen habe er wieder einige Jahre arbeiten können. Dann hätten sich immer wieder verstärkt die Unfallfolgen in den Vordergrund geschoben. Letztlich sei er dann arbeitsunfähig gewesen. F. ist heute zu 90 Prozent als schwerbehindert anerkannt.

Ein Hobby benötige er als Rentner nicht, dafür habe er keine Zeit. „Zwei, drei Mal in der Woche muss ich wegen der Beschwerden zum Arzt gehen“, sagt F.

Seine Mietwohnung sei ihm zudem mittlerweile beschwerlich geworden. „Die Treppen schaffe ich kaum noch. Ich habe mich schon vor eine Weile für eine altengerechte Wohnung angemeldet, aber das dauert“, berichtet er.

„Die Altenhilfe ist eine große Sache. Ich bin um jeden Pfennig froh“, strahlt Oskar F.. Das monatliche Geld sei so bemessen, dass es gerade für alle festen Ausgaben und das Essen reiche.

Rückstellungen etwa für eine Brille oder für die altersschwache Waschmaschine seien nicht mehr möglich, weil das bisschen, was dafür in infrage käme, für die Teuerung etwa bei Lebensmitteln draufgehe.

Die neue Brille will Oskar F. sich nun als Erstes leisten. „Das hat Priorität“, sagt er. Detlef Sundermann