Manchmal nimmt Hannes B. noch als Zuschauer am Training seiner Kumpels teil. „Mitkicken ist nicht mehr – der Rücken und die Beine machen mittlerweile Probleme.“
Bis vor einigen Jahren war er noch mit dabei, wenn seine Freunde unter dem Frankfurter Fernsehturm dem runden Leder nacheilten. Jetzt, im Alter von 80 Jahren, ist dem begeisterten Freizeitsportler nur die Beobachterrolle geblieben. Mit seiner Lebensgefährtin lebt er in Eschersheim, die Miete für zweieinhalb Zimmer beträgt rund 850 Euro.
Da B. nie für das Alter etwas zurückgelegt beziehungsweise eingezahlt hat, muss das Paar mit monatlich 350 Euro zurechtkommen. Ohne die Grundsicherung wäre ein Existieren nicht möglich. „Da wir sparsam sind, reicht es meistens hin.“ Klar, dass sie sich beim Einkaufen vornehmlich auf Sonderangebote und Aktionsware konzentrieren.
„Hibbdebach“, im inneren Stadtbezirk, in der Mainstadt geboren und für wenige Jahre in Heidelberg beheimatet, wird das Bockenheimer Quartier für Hannes B. zum wichtigen Lebensmittelpunkt. Von einem im Familienbesitz befindlichen Haus ist es nicht weit bis zur Universität, wo er das Jura-Studium antritt und „ohne Abschluss“ beendet. „Weil ich des Englischen und Französischen mächtig war, bin ich dann als Reiseleiter durch alle Kontinente gegondelt.“
Mitte der Siebziger hat er genug davon, wechselt für geraume Zeit ins Gastgeberfach. „Ich war 27 Jahre lang Gastronom.“ Von dieser erfolgreichen Lebensphase sind nur Erinnerungen geblieben. Zuerst pachtet das Paar im Westend ein Lokal, in dem auch Essen serviert wird. Nach der Etablierung im Gastgewerbe wechselt Hannes B. in demselben Stadtviertel die Örtlichkeit und übernimmt ein anderes Wirtshaus.
Prominente Gesichter gehen dort alsbald ein und aus. „Wir haben Oberbürgermeister bedient, auch Kati Witt, Claudia Roth und viele andere aus Politik, Sport und Gesellschaft.“ Man habe stets fleißig gearbeitet – Einzahlungen für die Rente seien jedoch kein Thema gewesen. Elf Jahre ist es nun her, dass der letzte Pachtvertrag nicht verlängert wurde. „Und die Lebensversicherung hat am Ende doch nicht gereicht.“
Umso dankbarer ist der „kommunikative Mensch“ für das Altenhilfe-Engagement: „Jedes Mal eine riesige Freude!“ Zuletzt konnten neue Schuhe besorgt werden – die künftige Unterstützung soll als Rücklage dienen.
Als versierter Fußballfan – “ die Eintracht muss es aber nicht sein“ – hat sich der 80-Jährige nun auf die Fernsehberichterstattung verlegt. Wenn der Ball rolle, werde alles angeschaut. “ Gerne auch die Spiele der ausländischen Ligen.“ Olaf Velte