„Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich.“ Für Frank Z. (Name geändert) ist das keine Floskel, die ihm andere erzählt haben.
Er hat den Satz für sich akzeptiert, bringt ihn ins Gespräch, wenn es darum geht, was gut und was weniger gut gelaufen ist in seinem Leben. Die Schuld für Versäumtes schiebt er nicht auf andere, allenfalls lässt er mal kein gutes Haar an dubiosen Subunternehmen, die ihn über den Tisch gezogen hätten. Ihn, den Maurer ohne Gesellenbrief in der Hand, wenn er um Arbeit vorgesprochen habe.
„Ich habe mein Leben gelebt“, sagt der gebürtige Österreicher ohne bitteren Unterton. Bald feiert er seinen 69. Geburtstag. Ein „ewiges Auf und Ab“, dieses Leben, ein „ständiges Kommen und Gehen“, so beschreibt Frank Z. sein unstetes Leben, fast immer ohne feste Bindung an Orte und Menschen.
Das hat schon früh angefangen, als er „einigen Mist gebaut hat“ in der ersten Heimat Österreich, dem Land seiner Mutter. Immer wieder Fahrten ohne Führerschein mit Motorrad und Auto, „Jugendsünden“ halt.
Wenn er heute etwas bereut, dann ist es das Abbrechen der Maurerlehre, „wegen des schlechten Lohns“, oder dass er die Matura nicht gemacht habe. Stattdessen hat er sich für das Land des Vaters entschieden, ist in Frankfurt gelandet, „meiner zweiten Heimat“.
Nach Libyen wollte er damals, schnelles Geld auf dem Bau verdienen. Die Angst habe ihn zurückgehalten nach üblen Geschichten von Rückkehrern. Stattdessen ist er für viele Firmen über deutsche Baustellen getingelt, war in Frankfurt und Düsseldorf, in Hamburg und Berlin, auch im Messebau und als Fahrer, zuletzt ist er in Frankfurt „hängen geblieben“.
Das ewige Auf und Ab, mal war wenig Geld da, mal mehr. „Ich wollte immer mehr verdienen“, sagt Frank Z., „aber wenn’s da war, war’s auch schnell wieder weg.“ Wie die Frauen in seinem Leben, ein Kommen und Gehen und meist mit einem eher bitteren Ende. Vertrauensbrüche beiderseits, auch ums Geld ging es da öfter.
„Die Jahre sind immer schneller vorbeigegangen, aber ich kann mich nicht beschweren.“ Den Österreicher hört man ihm noch heute an, das klingt freundlich. „Die Hand würde ich denen küssen, die mich hier unterstützen“, sagt er und drückt damit Dankbarkeit aus für die FR-Altenhilfe, die ihm seit 2018 hilft.
Für eine kleine Wohnung reicht die Grundrente, alles andere ist Luxus. „Man wird genügsamer“, sagt Frank Z., der seine Wohnung renovieren will. Da kommt die Unterstützung gerade recht. Jürgen Streicher