„Ich gehöre nicht zur Kunstszene“, sagt Atelierbesitzer Michael Albaum, der seit 2007 gemeinsam mit Karin Jung die Kunstgalerie „UnikART“ an der Würzburger Straße betreibt.
Was die dort ausgestellten Werke betrifft, verfolgt Albaum einen pragmatischen Ansatz: Sie sollen preiswert sein und gefallen. Zugunsten der Altenhilfe der Frankfurter Rundschau hat das Atelier am Samstag bei der Benefizveranstaltung „ARTvent“ zu Kunst, Kaffee und Kuchen eingeladen.
Die Kunstveranstaltung für den guten Zweck hat Tradition. Vor 14 Jahren haben sich Albaum und seine Kollegen und Kolleginnen entschlossen, die FR-Altenhilfe mit ihrer Adventsaktion zu unterstützen. Der komplette Erlös aus dem Kuchenverkauf und zehn Prozent des Kunstverkaufs kommen Seniorinnen und Senioren zugute, die in finanzielle Not geraten sind.
Zu diesem Zweck haben die Künstler:innen Sondereditionen kleinformatiger Kunstwerke angefertigt, die bereits ab 39 Euro erhältlich sind. Insgesamt stellt die Galerie etwa 100 Werke von sieben Künstlerinnen und Künstlern aus.
„Die FR-Altenhilfe ist eine unterstützenswerte Aktion“, erklärt Albaum. Er selbst sei auf das Geld nicht angewiesen. Mit einem Teil seines Erlöses wolle er deshalb gemeinnützigen Organisationen helfen. So spende die Galerie auch an das Kinderhilfswerk Unicef und „Ärzte ohne Grenzen“.
Zur Kunst ist der 63-Jährige erst verhältnismäßig spät gekommen. Eigentlich ist Albaum im Bereich Marketing in der Medienwirtschaft tätig. Vor Jahren habe er jedoch befürchtet, seinen Job zu verlieren, und sich deshalb auf die Suche nach einem zweiten Standbein gemacht.
2004 hat er dann gemeinsam mit jungen Kunststudierenden der Städelschule und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach ein Atelier eröffnet. „In Galerien und Museen gibt es viele interessante Kunstwerke, die würde ich mir aber nicht in die Wohnung hängen“, sagt Albaum.
Mit den jungen Studierenden habe er sich stattdessen zum Ziel gesetzt, einfache und erschwingliche Werke zu produzieren, die einen dekorativen Zweck erfüllen. Damals sei das noch eine Marktlücke gewesen.
Bei Kaffee und Kuchen kommen die Gäste ins Gespräch. Galeriebesucher Christian Stöhr findet Albaums Werke spannend. „Es gibt keinen Mittelpunkt, die Augen bewegen sich ständig hin und her.“ Er sei fasziniert von Farben und achte im Alltag auf die verschiedenen Farbtöne im Stadtbild.
Albaum besitze die Fähigkeit, in Farben zu denken. Ein anderer Gast fragt den Künstler nach der Bedeutung seiner Bilder – eine Frage, mit der Albaum nicht viel anfangen kann. Er wolle einfach etwas Schönes schaffen. „Einen höheren Anspruch habe ich nicht“, sagt er. Ihm gehe es um die „reine Ästhetik ohne Theorie“.
Regelmäßig finden in der Galerie unter dem Titel „Art2gether“ Themen- und Leseabende statt. Der nächste Abend im Januar soll sich um das Thema Streit drehen, sagt Albaum. Michael Theil