„Heute muss ich von 651 Euro Rente leben“, sagt Ivie S. (Name geändert). Ohne zusätzliche Grundsicherung würde das Geld schon weit vor Monatsende nicht mehr reichen.
Um die festen Ausgaben gering zu halten, lebt sie in einer Altenwohnung in Frankfurt. Das bescheidene Dasein teilt sie sich mit ihrem kleinen Hund, der sie auf den Spaziergängen neben dem Rollator begleitet.
Noch vor ihrer Verrentung stellten sich bei Ivie S. Asthma und Altersdiabetes ein. Das Asthma habe nicht unwesentlich zu ihrer Altersarmut beigetragen, sagt sie.
S. wurde vor 67 Jahren in Frankfurt geboren. „Ich bin von Mama und Oma großgezogen worden“, erzählt sie. Der Vater habe die Familie wenige Jahre nach ihrer Geburt verlassen. Nach der Realschule absolvierte S. eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau und fand später in der Branche auch eine Arbeitsstelle.
„Ich hatte dann geheiratet. Als das erste Kind kam, habe ich den Beruf aufgegeben.“ Die Familie wuchs, S. brachte zwei weitere Kinder zur Welt. Die Ehe sei allerdings nicht glücklich verlaufen. Nach der Trennung habe sie als Alleinerziehende die Existenz sichern müssen.
Der Zugang zum gelernten Beruf ergab sich jedoch nicht mehr. „Zumeist habe ich im Servicebereich einer Firma gearbeitet, dazu gehörte etwa, Konferenzräume vorzubereiten“, sagt sie. Wegen der Kinder war es eine Teilzeitbeschäftigung. „Dann kam das Asthma, da ging auf einmal nicht mehr viel. Mehr als zwei, drei Stunden am Tag schaffte ich nicht mehr.“
Der Arzt habe ihr eine eingeschränkte Arbeitsbelastung attestiert. „Maximal vier Stunden pro Tag und nur eine sitzende Tätigkeit – wer nimmt denn so eine?“, berichtet S. von ihrem Weg in die Arbeitslosigkeit.
Seit 2022 erhält S. Zuwendungen von der Altenhilfe der Frankfurter Rundschau. „Das Geld ist eine große Hilfe. Es erlaubt mir, was für meine Wohnung anzuschaffen.“ Zu Weihnachten soll es einen Mikrowellenofen geben, und „wenn noch genügend übrig bleibt, auch was zum Anziehen“.
Für Hobbys muss sie nichts zurücklegen. Ihre Freizeit nutzt sie, um ihre Kinder und Enkel zu besuchen, die in Frankfurt leben, oder bei Freundinnen vorbeizuschauen. Detlef Sundermann