Für Heiner O. (Name geändert) kommt die Zuwendung der Frankfurter Rundschau gerade recht. „Ich bin dafür so dankbar“, sagt er.
„Ich brauche was Neues zum Anziehen, und Winterschuhe fehlen mir auch“, sagt der 72 Jahre alte Mann. Obwohl er bis zur vorzeitigen Verrentung gearbeitet hat, benötigt er für das tägliche Leben zusätzlich eine Grundsicherung.
„Geboren bin ich in Frankfurt, wo ich auch aufgewachsen bin“, erzählt er mit brüchiger Stimme. Nach der Volksschule habe er mit 15 Jahren eine Ausbildung angenommen, zum damals noch Zukunft verheißenden Beruf des Tankwarts.
Zum Abschluss der Lehre sei es jedoch nicht gekommen. „Kurz vor der Prüfung hatte ich einen Autounfall und wurde schwer verletzt“, erinnert sich O.
Den Abschluss hätte er ein Jahr später nachholen können, aber das habe er dann doch nicht mehr gewollt. Stattdessen nahm Heiner O. eine Stelle als Haustechniker bei einem großen Frankfurter Industriekonzern an. „Es war eine Arbeit, die mit viel Schlepperei und auf Montage sein verbunden war“, sagt der Rentner.
Die Rückenprobleme wegen des Unfalls hätten sich dadurch verschlimmert. Heiner O. wechselte nach rund zwei Jahren das Metier und arbeitete fortan in der Gastronomie. Eine Ehe oder eigene Familie gab es für Heiner O. nicht.
Mit Anfang 50 wurde er arbeitsunfähig. „Ich bekam einige schwere Erkrankungen“, sagt O. Erst vor einigen Monaten habe er sich wieder einer Operation unterziehen müssen. Obendrein hätten sich die Beschwerden an Rücken- und Halswirbelsäule verstärkt.
„Oft habe ich Kopfschmerzen, und der Schwindel ist inzwischen zu meinem ständigen Begleiter geworden“, so O. Der einstige Packer von Büromöbeln kann heute keine Einkaufstasche mehr heben.
Überdies sei es in jüngster Zeit vorgekommen, dass er bei Spaziergängen die Orientierung verloren habe. „Seitdem gehe ich aus Angst, wieder einen Blackout zu bekommen, nur noch in Begleitung raus“, erzählt Heiner O. Mit dem Pflegegrad 2 wurde ihm eine Haushaltshilfe zugestanden. Detlef Sundermann