Auf der Bühne im Großen Hirschgraben Goethes Zauberlehrling, im Publikum die Geladenen der FR-Altenhilfe. (Bild: Christoph Boeckheler)

Das Urteil ist eindeutig. Überwiegend „sehr schön“, fanden am Dienstagnachmittag die Gäste die Inszenierung des „Zauberlehrlings“ an der Frankfurter Volksbühne.

Aber auch ungewöhnlich. Das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, das Kinder bis heute in der Schule auswendig lernen, bekam nämlich einen lokalen Touch. Denn während der Zauberlehrling oder besser der von ihm zum Leben erweckte Zauberbesen das gesamte Haus des Hexenmeisters unter Wasser setzte, war dieser beispielsweise auf der Alten Brücke unterwegs und erblickte den Brickegickel.

Die FR-Altenhilfe lud ihre Empfänger:innen zusammen mit der Carls Stiftung zu einer exklusiven Vorstellung des „Zauberlehrlings“ ein – Eintritt frei und Präsentbeutel inklusive.

Die alljährliche Weihnachtsfeier musste dieses Jahr leider aus finanziellen Gründen ausfallen. Gar nichts zu machen, war für die Carls Stiftung und die FR-Altenhilfe aber keine Option. „Deshalb haben wir diese Kooperation mit der Volksbühne aufgestellt“, erzählte Christoph Wieland von der FR-Altenhilfe. Bereits zum zweiten Mal lud die FR an die Volksbühne ein.

Die Carls Stiftung hatte den Empfänger:innen der FR-Altenhilfe vor kurzem 1000 Rewe-Gutscheine im Wert von jeweils 75 Euro gespendet. Anfang der Woche überschritt die FR-Altenhilfe außerdem die Spendenschwelle von einer Million Euro.

„Aber Geld ist nicht alles“, sagte der kommissarische FR-Chefredakteur Michael Bayer. „Man braucht auch was für das Herz und für das Hirn.“ Da sei Theater naheliegend.

Und die Gäste sahen das genauso. Vor allem „schön für die Weihnachtszeit“ war das Resümee von Brigitte Mankoß. Auch das Ehepaar Buch war von dem Stück angetan und fand es „sehr lustig“.

Frau Müller kam mit ihrer Nachbarin und fand die Frankfurter Umdichtung des „Zauberlehrlings“ sehr gelungen, genauso wie Herr Schmitt, der lachend auf die Grüne Soße verwies, die zum Ende hin, gemessen an dem tosenden Applaus der Zuschauenden, den eigentlichen Höhepunkt des Stücks darstellte.

Ein weiteres Ehepaar bedankte sich herzlich für die Aktion. Das freute Michael Bayer besonders. „Die Atmosphäre der Dankbarkeit“, die einem entgegenkomme. Aber natürlich tun weder die FR noch die Carls Stiftung das, was sie tun, um Dank zu erhalten.

Was zählt, ist, den Menschen zu helfen. „Manche sind auch alleine“, erzählt Christoph Wieland. Für sie sei es zwar manchmal besonders schwer, aber dafür besonders schön, mal rauszukommen.

Die liebevoll inszenierte Ballade endet übrigens damit, dass der Zauberlehrling seine wahre Berufung findet: Zwar ist er noch kein Hexenmeister und wird das vielleicht auch nie sein. Doch als Meisterkoch könnte ihm eine blühende Zukunft bevorstehen.

Denn mit der Hinzunahme von sieben Zauberkräutern, nämlich Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch wird er kurzerhand zum Erfinder der Frankfurter Grünen Soße. Baha Kirlidokme